2.2.3. Die Abkürzungsneurose
| Wie in jeder Behörde, und wer wollte in Abrede stellen, dass
die Armee eine solche ist, produziert jene in erster Linie - von
äußerer Sicherheit abgesehen- Berge an beschriebenem Papier. Nun
ist Papier teuer und der Etat knapp, und so mancher Kommandostab steht vor
dem Problem, dass die zugewiesenen Haushaltsmittel für
Büromaterial im Grunde jedes Jahr nur bis Oktober reichen. Um nun also einerseits nicht auf das geliebte geschriebene Wort verzichten zu müssen, andererseits aber die zu kleinen Vorräte an beschreibbarem Papier bis zum Ende des Haushaltsjahres zu strecken, sind findige Köpfe bereis vor langer Zeit auf die Idee gekommen, im geschriebenen Text alles abzukürzen, was da nur abkürzbar ist. Das hat zu einer wahren Standartneurose geführt, dem sogenannten Bundeswehrabkürzungsfimmel (AbKüzFiBW). Und nachdem beim Militär alles vorschriftsmäßig geregelt sein muss, haben ganze Bürokratenstäbe sich daran gemacht, das "Abkürzungsverzeichnis der Bundeswehr" (AbKüzVzBW) zu entwickeln und zu verbreiten. Der sich daraus ergebende Einspareffekt beim Papierverbrauch wird auf 25 % beziffert. Nach ihm verfasste Texte haben immerhin den Vorteil, dass sie, von Insidern mal abgesehen, von niemanden mehr verstanden werden, was die Armee eigentlich der Pflicht enthebt, sich für ihre Nachrichteninhalte nach zusätzlichen Geheimschutzverfahren umzusehen. Aber nur eigentlich! Ich behaupte nicht, dass der nachfolgende Text, ein Reiseprotokoll, in dieser Form jemals wirklich erstellt worden ist. Aber so müsste er aussehen, wenn ihn ein ausgefuchster Militärbürokrat entworfen hätte. Und wenn sie erfahren wollen, was der Inhalt des Textes ist, nun dann fragen sie halt einen Soldaten im Stabsdienst. |
ReiseBer/GedProt
Nachdem im Btl durch den Ausf von 6 KPz und 3 PzAbwRakSys die EinsBer gefährdet war und die NSchKpBrig sich nicht in der Lage sah, die auf FBl 1348-2 gef ErsT, und zwar sowohl NVG/EVG als auch AT zu beschaffen, sah sich der TOffz geszwungen beim BrigIng Mldg zu machen.
Dieser vereinb umgehend einen Term b. DivIng, wo unter Hinzuziehung des StIngHKdoBeh die Lage erörtert werden sollte.
Nachdem die Fahrtstrecke zum StO der KdoBeh über den TrÜbPl X führte, auf dem z.Zt. die MrsKp der LLBrig eine TrWÜ durchf., bat der StOPf(ev), MilDek Y mitgenommen zu werden, weil er dort einen LKU durchzuführen habe und zein ZKf zu einer Untersuchung im BWK weile. Der StOPf bestand jedoch darauf, seine ZSchrKr(w) mitzunehmen, wehalb sich das vorges.KFz , ein PKw 5Si als zu klein erwies. Die Fahrt wurde deshalb mit einem KOM (kl, 8Si) der StOV durchgef.
Bei der KdoBeh machte der TOffz geltend, daß bei der PerAusst seiner InstEinr das SchadGer auch dann nicht mehr bis zur HÜ instges werden könnte, wenn das NSchProblem unmittelbar gelösst werden sollte. Mit 1 HF, 1 F und 3 InstSold, wovon einer auch noch FMGerMech sei, sei seine DSt einfach für einen solchen SchadMatAnf nicht ausreichend ausgestattet. Deshalb wies der DivIng die InstEinr des nächstgelegenene StO, die VersKp der LLBrig an, dem Blt vordringliche InsUnterst zu gewähren.
Entspr.Bef. wurden sogleich per FS übermittelt.